Tu was du für richtig hälst. Es wird immer jemanden geben, der anders denkt. ( Michelle Obama, First Lady der USA)

Sonntag, 17. Januar 2016

Dies wird ein Jahr mit ganz viel Glück, sieh nach vorn und nicht zurück.

Die letzten Wochen waren eine Zeit voller Verwirrung, Veränderung und neuen Erfahrungen.Es gab viele Dinge über die ich eigentlich schreiben wollte aber nicht wusste wie.

Zunächst einmal begannen am 18. Dezember die Sommerferien in denen mein Projekt bis Ende Januar geschlossen ist. Die Kinder aus der Klasse, die ich unterrichtet habe kommen jetzt in die Schule.Leider ist die wirkliche Verabschiedung von den Kindern in dem ganzen Trubel des letzten Schultags untergegangen. Ich werde die Kleinen vermissen bin aber auch schon gespannt auf meine neue Klasse.


Am selben Tag hatte ich auch einen Termin bei der Policia Federal um mein Visum zu verlängern und es hat wirklich direkt ohne große Umwege geklappt. Das ganze Zittern hat ein Ende und ich hätte jetzt sogar die Möglichkeit bis Ende Januar 2017 zu bleiben.


Über Weihnachten bin ich mit meiner "alten" Gastfamilie ( ja die alte, aber dazu komme ich noch) eine Woche ins Inland von Rio de Janeiro gefahren um dort mit der ganzen Familie bei den Großeltern zu feiern. Wenn man an Brasilien und Weihnachten denkt würde man wahrscheinlich einen einfachen Abend mit kaum Geschenken und viele Freude und Liebe erwarten. So habe ich es aber leider garnicht erlebt. In dieser Familie wurde zwar jeder reichlich mit Geschenken überhäuft, auch ich, dabei wurde Weihnachten aber völig vergessen. Innerhalb von 15 Minuten hatte jeder seine vielen Geschenke geöffnet, dann wurde noch schnell gegessen und direkt danach gingen alle schlafen.
Dies ist zum Glück nicht die Regel - leider hab ich es nur so erlebt.


Insgesamt habe ich in meiner alten Gastfamilie nicht viel Interesse an mir oder an meiner Kultur erfahren, und trotz ständigen Gesprächsversuchen haben wir aneinander vorbeigelebt. Bis es dann dazu kam dass ich letzten Donnerstag die Gastfamilie gewechselt habe.


Mit meiner neuen Gastfamilie zu der auch 2 Hunde gehören wohne ich nun im Viertel Praia das Gaivotas und nun ganz anders, nicht mehr in einem Appartment, sondern in einem 2 stöckigen gemütlichen, kleinen, blauen Häuschen.
Außerdem sprechen meine Gastmutter und Gastschwester auch ziemlich gut deutsch, was manchmal ganz schön lustig sein kann aber auch nützlich da sie sich über Skype auch mal mit meiner Familie unterhalten können. Im Alltag sprechen wir jedoch nur portugiesisch.
In den letzten Tagen haben sie mir alle möglichen Orte gezeig,t die ich noch nicht kannte wie z.B die große Schokoladenfabrik Garoto; die wunderschönen Strände  Barra do Jucu und Ponta da Fruta, wo sogar Schildkröten beobachten kann; das deutsche Kolonialstädtchen Domingo Martins, die Favela Terra Vermelha ( dort wohnen die Kinder aus meinem Projekt).
Desweitern hat meine Gastfamilie die gesamte bandbreite tropischer Früchte eingekauft damit ich auch ja alles einmal probiert habe.
Hier fühle ich mich richtig wohl und merke schon jetzt wie sich durch die nun fast pausenlosen Unterhaltungen mein Portugiesisch fast schlagartig verbessert hat.


Seit einigen Wochen gehe ich jetzt auch mit einigen brasilanischen Freunden zu Salsa Tanzstunden, habe den Tanzstil "Zouk" ausprobiert und werde demnächst auch mit dem typisch brasilanischen Tanz Forro anfangen.


Heute geht es dann auch endlich los auf mein lang ersehntes Abenteuer mit den anderen deutschen Freiwilligen Anna, Eva und Sophie. Los gehts es in Recife und dann auf nach Natal, Sao Luiz, Lecois Maranhenes, dann haben wir unser 6-tägiges Zwischenseminar in Sao Luiz und Karneval verbringen wir in Fortaleza bis es dann am 11. Februar heißt: Wieder zurück an die Arbeit!


Neue Fotos von dem was ich in letzter Zeit sonst noch so erlebt habe findet ihr in der Galerie.


Montag, 23. November 2015

Jetzt und Hier

Da ich jetzt schon 4 Wochen nichts mehr von mir hören lassen hab aber so einiges passiert ist werde ich versuchen hier einige Themenbereiche für euch zusammenzufassen.


Deutsch Stammtisch: An der Uni haben wir herausgefunden, dass es auch noch 4 andere deutsche Austauschstudenten hier in Vitoria gibt. Diese haben uns erzählt dass es wöchentlich einen Deutsch Stammtisch in einem deutschen Lokal gibt. Der Stammtisch besteht aus uns Deutschen und Brasilanern die schon einmal einige Zeit in Deutschland gelebt haben und auch deutsch können. Einige sogar so gut, dass ich zuerst dachte sie seien auch Deutsche:) Eine der ersten Fragen ist auch immer ob das deutsche Bier wirklich viel besser schmeckt, wobei ich da jetzt keinen Unterschied feststellten konnte, außer dass dies hier um einiges kälter getrunken wird. Donnerstag war ich außerdem noch auf einem Englischmeeting. Ich merke jetzt schon, dass mein Englisch sich durch die neue Sprache echt verschlechtert hat. Zusätzlich sorgte noch für Verwirrung als ich mich mit einigen Personen abwechselnd auf allen 3 Sprachen unterhalten konnte.




Neues aus der Creche: Meine Arbeitskollegen und meine Klasse sind mir schon richtig ans Herz gewachsen. Leider beginnen nächsten Monat die Sommerferien und meine Klasse kommt in die Schule. Zurzeit mache ich mit den Kindern kleine Basteleinheiten: Heute zum Beipiel hab ich mit ihnen kleine Origamiherzen gebastelt. Außerdem gebe ich zwischendurch einzelnen Kindern etwas Englischunterricht und bald werde ich auch eine Deutscheinheit mit ihnen machen. In den vergangen Wochen hat mir meine Arbeitskollegin die Lebens- und Familiengeschichten einzelner Kinder erzählt und obwohl ich eigentlich wusste wie die Realität aussieht hat es mich sehr geschockt und bin immer etwas unruhig wenn die Kinder um 17 Uhr die Creche verlassen. Viele von ihnen werden zuhause geschlagen oder wohnen bei ihren Großeltern weil die Eltern es nicht schaffen. Auch sind sehr viele Elternteile Alkohol- oder Drogenabhängig und haben dann kein Geld mehr für Nahrung oder Kleidung. Ein 5 jähriger Junge aus meiner Klasse hat schon einige Male gemodelt und hierfür kein Geld sondern Nahrung und Kleidung bekommen, was in Brasilien typisch für Kindermodels ist, damit die Eltern das Geld nicht für ihre Sucht ausgeben.

Meine Arbeitskollegen

Bilder von den Kindern habe ich leider noch nicht, werdet ihr dann aber in der Galerie finden.


UFES: Meine Universität. Dort studiere ich jetzt Philosophie. Vor 2 Wochen habe ich zum ersten Mal den Kurs besucht und da das Semester schon Anfang Dezember endet muss ich jetzt erstmal innerhalb von 3 Wochen den Stoff des kompletten Semesters nachholen. Das bedeutet gute 400 Seiten feinste Philosophie auf portugiesisch vom Franzosen Jean-Paul Sartre zu lesen und zu VERSTEHEN.
Dies würde sich allerdings schon auf Deutsch schwierig gestalten; aber wie immer dichte ich mir den Sinn des Textes irgendwie zusammen, sodass ich bis jetzt verstanden habe, dass es um die Fragestellung geht ob wir überhaupt Frei sind oder unser Leben schon vorbestimmt ist. Wobei sich dies auch schon der Überschrift des Buches entnehmen lässt.


O Ser e  o Nada ( Das Sein und das Nichts)
So oder so ähnlich sahen meine Texte auch nach Bearbeitung
im Lateinunterricht aus

Auf dem Gelände der Uni springen übrigens auch kleine Affen von Baum zu Baum. Mir wurde schon erzählt, dass ich dort gut auf meine Sachen aufpassen sollte, da es auch schon vorgekommen ist, dass die Äffchen einen ausrauben.


Dies ist schon alleine die Einladung

15. Geburtstag: Letzen Samstag war ich  auf einem 15. Geburtstag einer Tochter von Freunden der Familie. 15. Geburstage werden hier teilweise größer aufgezogen als Hochzeiten und ich kam aus dem Staunen kaum wieder raus. Riesen Location und alles zum Thema "Engel" dekoriert, Süßigkeitenbuffet, Kellner die alle paar Minuten kleine Häppchen anbieten, einen Eis- und Popcornstand, unzählige Fotografen und und und... Hierzu muss man allerdings sagen, dass die Tochter aus einer sehr wohlhabende Familie kommt. Brasilien hat halt diese wirklich große Kluft zwischen Arm und Reich was ich hier wirklich jeden Tag zu spüren bekomme. An einem Tag noch auf dem großen Fest und am nächsten Tag wieder im Projekt mit den Kindern die total anders leben, und ich als Freiwillige in beiden Welten irgendwie total dazwischen.
Das erste Bild mit meiner Gastfamilie
(Andreia, Erick, und meine Gastgeschwister Gabriel(11) & Helena(18)



Was es sonst noch zu erzählen gibt: In den letzten Wochen hab ich schon so einige Ausflüge unternommen. Kürzlich war ich auf dem "Morro do Moreno" ( einer von vielen Bergen direkt hier in Vila Velha) ein wenig klettern und konnte die wunderschöne Aussicht genießen.



Desweiteren war ich schon auf einem Theaterstück von der Klasse von meiner Nachbarin und war wirklich erstaunt darüber was für ein Schauspieltalent alle hatten; sowas hätte bei uns nichtmal die Theater-AG auf die Beine gestellt bekommen.

Letzten Samstag war ich mit Anna auf einem "Feira da Gratidao"; Dort ging es um Nächstenliebe, insbesondere darum anderen ein Lächeln zu zaubern- auch ohne Geld- einfach indem man sich und Kreativität mit einbringt: So gab es dort z.B. Joga, Gratisumarmungen, einen Stand an dem man sich einen Zettel mit einem tagversüßenden Spruch ziehen konnte und hierfür dann einen neuen schrieb, welcher dann einem anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Viele kleine tolle Dinge die diesem Markt zu etwas Besonderen machen dadurch dass sich jeder miteinbringen kann, beim nächsten Mal will ich einen kleinen Stand machen und etwas zum Thema Kulturaustausch und Deutschland einbringen. Eine wirklich tolle Idee dieser Markt, wäre auch was für Deutschland.


Wovon in Deutschland wahrscheinlich nicht viele mitbekommen haben ist die Umweltverschmutzung des Rio Doce. Der Damm einer riesigen Firma ist gebrochen und so wurden große Teile des Nachbarstaates Minas Gerais von einer Schlammwelle überschwemmt. Die noch viel größere Katastrophe ist aber das durch den Dammbruch auch viele giftige Schwermetalle in Wasser gelangt sind und die Fische und jegliches Leben im Fluss ausgelöscht wurde und jetzt auch ins Meer gelangt ist. In den nächsten Wochen soll der Schlamm auch bei uns ankommen. Da die Wassersituation in Brasilien sowieso schon recht knapp ist, macht es dies gerade nicht besser. Für Minas werden jetzt überall Wasserspenden gesammelt, weil es dort schon nichtmehr zu bezahle ist. Die Regierung behauptet jedoch dass der Dammbruch ein Unfall war, wissentlich dass der Damm schon seit 2013 baufällig war. Am Montag hab ich deshalb bei einem Protest mitgemacht.



Donnerstag, 15. Oktober 2015

Mein erster Tag im Projekt

Nachdem ich vor ein paar Tagen mein Projekt zum ersten Mal besucht hatte und ich dort schon mit Gesang begrüßt wurde und 30 Kiddies gleichzeitig auf mich zustürmten und mich abknutschen, war ich Montag nun zum ersten Mal so richtig im Projekt.
Da ich momentan vormittags noch Sprachkurs habe werde ich erstmal nur nachmittags dort arbeiten und dann in 2 Wochen einen kompletten Tag in der Creche (Vorschule) miterleben können.
In der Vorschule "Lar Frei Aurelio Stulzer" kommen in 4 Gruppen ca. 100 Kinder im Alter von 2-5 unter. Von 7 Uhr morgens bis 17Uhr abends lernen sie dort etwas schreiben, lesen & rechnen. Außerdem wird viel gespielt, gebastelt, gesungen und getanzt wie in einem normalen Kindergarten.
Während bei uns im Kindergarten dort einer Fußball spielt und dort jemand spielt und ein anderer bastelt, machen hier alle zusammen das gleiche. Der Tag ist aufgeteilt in viele kleine Unterrrichts-, Spiel-, und Basteleinheiten.
Desweiteren bekommen die Kinder hier Frühstück, Mittagessen und einen Nachmittagssnack um eine ausgewogene Ernährung sicherstellen zu können, weil viele Kinder diese leider nicht zuhause erfahren können.
Was mich überrascht hat ist, dass die Kinder hier sogar geduscht werden und alle nach jeder Mahlzeit gemeinsam Zähneputzen gehen, was erstaunlich strukturiert abläuft.
Einmal die Woche kommt sogar ein ehrenamtlicher Kinderarzt und ein Zahnarzt vorbei.


Montag fuhr ich zuerst zusammen mit meinen Arbeitscollegen zur Kirche um die ganzen Essensspenden für die Creche einzuladen. Berge von Reis, Feijao, Mehl und Zucker. Zurück ging es dann auf der Ladefläche des Trucks mitten durch die Stadt, als dann aber die Polizei kam mussten wir doch schnell abspringen, da sowas in der Stadt dann anscheinend doch nicht so üblich ist wie auf dem Land.
Später war ich noch bei den Kindern und habe an diesem ersten Tag wahrscheinlich mehr von ihnen gelernt als sie von mir. Wie selbstverständlich haben sie nach meiner Hand gegriffen, mich rumgeführt und versucht mir portugiesische Vokabeln beizubringen, indem sie z.B auf einen Tisch gezeigt haben und "Mesa" riefen.

Gestern kam ich genau passend zum Ende des Mittagsschlafes der Kinder an. Alle schlafen auf kleinen Matrazen, gemeinsam in einem großen Raum der Creche. Zuckersüß. Bilder folgen noch :)
Dann schnappt sich jedes Kind seine Matraze und räumt sie weg.
Nachdem alle halbwegs wach waren ging es in die Klassen, dort zeichnete und schnitt ich für die Kinder kleine Seesterne und Fischen aus die sie dann selbst gestalten können.
Dann gab ich etwas Englischunterricht mit Bilderkarten. Ich zeigte ihnen ein Bild und alle riefen gleichzeitig das portugiesische Wort, dann sagte ich ihnen das englische Wort und sie plapperten es direkt nach. Nach dieser kleinen Unterrichtseinheit, hatte ich aber eher das Gefühl das die Kleinen mich unterrichtet haben und nicht ich sie.
Aber das ist ja auch der Sinn dieses entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes, sich gegenseitig zu helfen,voneinander zu lernen um dieses Wissen weiterzutragen.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Die erste Woche in Brasilien

Nun bin ich schon eine Woche in Brasilien und habe mich schnell eingelebt. Kein Wunder bei den herzlichen und offenen Brasilianern. Außerdem falle ich weniger auf als ich gedacht hätte, zwar gibt es hier nicht wirklich Blondinen aber jedoch eine bunte Vielfalt von ganz hell bis zu ganz dunkel, was die Kultur hier auch so vielfältig macht.
Seit Montag habe ich jetzt auch 3 Stunden täglich Portugiesischunterricht.
Momentan versteh ich zwar schon ungefähr worum es geht, aber bei Genauerem wird es dann doch schwierig. Aber ich versuche so oft es geht portugiesisch zu reden und auf die Leute zuzugehen.

Nachdem ich die erste Nacht in meinem Bett schlief wurde ich morgens von meiner Gastschwester geweckt, da in meinem Zimmer etwas repariert werden musste. Ich durfte dann in ihrem Bett weiterschlafen :D
Später hat sie mir das Fotoalbum von ihrem 15 Geburtstag gezeigt und das war echt unglaublich. In Brasilien wird mit dem 15. Geburtstag der Eintritt ins Erwachsenwerden riesig gefeiert. Selbst wenn sich viele Menschen eine solches Fest nicht leisten können, nehmen einige dafür sogar einen Kredit auf, da dieses Fest hier einen hohen Stellenwert hat.
Außerdem muss ich mich daran gewöhnen dass mein Zimmer immer picobello aufgeräumt sein muss. Und damit mein ich wirklich, wirklich aufgeräumt. Aber so sieht es ja auch wirklich schöner aus :)Meine ersten Havaianas habe ich mir auch schon gekauft um mich so richtig Einheimisch zu fühlen.

Leider gab es auch hier schon Probleme mit dem brasilanischem Papierkram, da ich einen Ausweis brauche und auch noch das Visum verlängern muss. Morgen habe ich aber endlich einen Termin bei der Polizei. Hoffentlich klappt alles. Für den Ausweis musst ich übrigens auch Passbilder machen, aber ob diese in Deutschland zulässig wären, wage ich zu bezweifeln bei dieser fragwürdigen Bildbearbeitung.

In der Kirche war ich jetzt auch schon ein paar Mal und habe sogar schon eine Prozession mitgemacht, bei der am Ende des Zuges der Pastor und die Band auf sowas wie einen Partybus mitfährt. Denn Kirche in Brasilien ist wirklich total anders als in Deuschland. Wie eine Party. Alle singen und klatschen ausgelassen mit und draußen neben der Kirche gibt es eine Leinwand und Platikstühle da die Kirche meist überfüllt ist.

Auch das Fahrverhalten hier ist etwas anders.Doch obwohl ich eine sehr schreckhafte Beifahrerin bin habe ich mich schnell daran gewöhnt. Die Vorfahrt erhupt man sich und auch ansonsten gibt es nicht wirklich viele Verkehrsregeln wie ich bei der Fahrstunde meiner Gastschwester feststellen musste. Aber wenigstens schnallen sich alle an:)Das Busfahren hier ist auf den gepflasterten Straßen eine ziemliche Schleuderfahrt und man muss sich gut festhalten außerdem gestaltet sich das Umsteigen an den großen Terminal als ziemlich kompliziert.
Insgesamt wird ziemlich viel gehupt und vor den vielen Bodenwellen wird abgebremst um direkt danach wieder Vollgas zu geben. Außerdem kann man sich in unserem Viertel sehr schnell verfahren da es fast nur aus Einbahnstraßen besteht.

Überall am Strand gibt es kleine Stände wo Agua de Coco in Kokosnüssen verkauft wird und man dieses aus der Kokosnuss mit einem Strohhalm trinken kann. Außerdem habe ich heute Zuckerrohr probiert, sehr kompliziert zu essen aber ganz interessant.


Ich war auch schon auf meinem Wochenmarkt. Dort herrscht wirklich ein buntes Treiben und ich bin dort doch etwas aufgefallen, da ich  nen Stückchen größer bin als viele Brasilaner.

Ich habe viele mir unbekannte Früchte und Gemüse gesehen, aber auch die typisch deutsche Kartoffeln ;) . Dort habe ich auch Tapioka gegessen,  ein süßer pfannenkuchenähnlicher Fladen mit Käse. Hört sich zwar seltsam an aber ist super lecker.


Am Samstag war ich mit meiner Familie auf einem Festa de Criancas ( Kinderfest). Dort gab es ein großes Churrasco ( Barbecue) und viele Spielmöglichkeiten für die Kinder.

Ich war auch schon einmal kurz in der Uni um zu planen was ich hier studieren werde, ich würde gerne Psychologie oder Jornalismus machen aber das steht leider noch nicht fest.
Meine Projekte habe ich leider auch noch nicht besucht aber das soll morgen passieren.
So viel wie ich weis werde ich in 2 Projekten arbeiten, das eine ist eine Vorschule mit Kindern im Alter von 2-5 und das andere eine Tagespflege für Senioren.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Der erste Tag in Brasilien

Obwohl wir mit einer Stunde Verspätung in Düsseldorf gestartet sind haben wir problemlos unseren Anschlussflug in Madrid erreicht. In Sao Paulo wurde es dann jedoch kompliziert...Ein Gepäckstück von Eva ist verloren gegangen. Zum Glück hatte ich mich den ganzen Flug über mit meinem spanischen Sitznachbarn auf Englisch unterhalten, sodass ich zumindest in dieser Sprache etwas geübter war und mich am Flughafen gut verständigen konnte. Dann mussten ihre Daten aufgenommen werden was eine Weile dauerte und wir deshalb planlos über den ganzen Flughafen sprinteten um noch rechtzeitig den Flug nach Vitoria zu erwischen. Zwischendurch mussten wir immer mal wieder, mit unserem mageren portugiesisch, nach dem Weg fragen und schafften es gerade noch  rechtzeitig zum Flieger. Nach einem einstündigen Flug und einer etwas harten Landung kamen wir in Vitoria an.

     Die Fahrt vom Flughafen nach Vila Vehla
ins Viertel Itapua
Dort wurde ich von meiner Gastmutter Andreia, meiner 18-jährigen Gastschwester Helena (mein 11-jähriger Gastbruder Gabriel war in der Schule und mein Gastvater Erick hat zu Hause das Essen vorbereitet), meiner Nachbarin aus Deutschland Anna, und meiner Ansprechpartnerin Beth in Empfang genommen.
Rubens Rangel 58.
Mein neues Zuhause.
Danach ging es mit meiner Gastschwester und Gastmutter mit dem Auto in den Bezirk Vila Velha, wo ich nun wohne. Das Viertel Itapua liegt direkt am Strand und aus der Wohnung hat man einen super Blick aufs Meer. Auf dem Weg sammelten wir noch die Großeltern ein und danach wurde gemeinsam Mittag gegessen: Es gab eine leckere Reispfanne mit Fleisch und Pilzen und dazu frischen Ananassaft. Muito gostoso.
Sorvete com leite condensado


Später habe ich ein Eis mit Kondensmilchfüllung, Süße Brezeln, Pao de Queijo(kleine gebackene Brötchen aus Käse) und Popcorn mit leite condensado (Kondesmilch) probiert. Ja, hier wird sehr viel gegessen :D Das meiste ist zwar sehr süß aber lecker. Da meine Gastschwester ungefähr so gut Enlisch spricht wie ich können wir uns sehr gut verständigen und meist spreche ich mit ihr in einem Englisch- Portugiesisch- Mix. Das hilft mir sehr die Sprache zu erlernen und bis jetzt lief mit der Verständigung alles super.

Außerdem wurde mir das Haus und das Viertel schon etwas gezeigt und ich bin den Strand entlanggegangen. Jedoch haben mir vorher Helena und Erick erklärt, dass es auf den Straßen sehr gefährlich werden kann, wenn man mit Wertgegenständen wie z.B dem Handy offen rumläuft. Obwohl es sehr warm ist lässt es sich gut aushalten da es wirklich richtig windig ist.

 Strand von Vila Velha

Dienstag, 29. September 2015

The Best Time for New Beginnings is Now

Hallo Leute,
ich sitze grad am Gate auf dem Boden und in 30 Minuten geht der Flieger. Obwohl es noch nicht losgegangen ist sind schon einige seltsame Dinge passiert: Wir wurden von einer freundlichen Damen vor dem seltsamen Kerl gewarnt, der die ganze Zeit aus der Ferne Bilder von uns macht (mein Papa) und als es durch die Kontrolle ging wurde der Apfel im Handgepäck als gefährlich eingestuft. Joa ne Handgranate als Apfel getarnt ;)
                     



Wir müssen 2 Mal umsteigen. Zuerst in Madrid und dann in Sao Paulo. Bis wir dann endlich in Vitoria ankommen dauert es also noch ne Weile. Der Flug hat jetzt schon ne halbe Stunde Verspätung; das kann ja was werden. Hoffentlich geht alles gut und ich werde nicht nochmal als vegetarischer Waffenschmuggler enttarnt.                                       

Montag, 28. September 2015

Super Timing!

Hallo Leute, 

Heute war ich in Frankfurt und durfte endich mein genehmigtes Visum abholen. Leider vorläufig nur für 4 Monate, aber das soll sich dann in Brasilien vor Ort ändern lassen; hoffentlich.
Super Timing! Denn der Flug ist schon seit 2 Wochen gebucht und MORGEN geht es dann nach dem spannenden Kampf um das Visum endlich los.
Es gibt Menschen die wir immer im Herzen tragen werden.
Egal Wann, Wo und Wie.
Die Koffer sind fast fertig gepackt und zu meinem Erstaunen sind diese gar nicht so voll geworden wie ich gedacht hätte; also viel Platz für Schokolade und Gummibärchen :)
Jetzt heißt es den letzten Abend noch mit den Liebsten zu verbringen und morgen nichts zu vergessen.
Langsam bin ich etwas aufgeregt, aber kann noch garnicht richtig realisieren, dass ich ab morgen wirklich für ein Jahr in Brasilien bin.

Liebe Grüße
Lisa