Tu was du für richtig hälst. Es wird immer jemanden geben, der anders denkt. ( Michelle Obama, First Lady der USA)

Donnerstag, 15. Oktober 2015

Mein erster Tag im Projekt

Nachdem ich vor ein paar Tagen mein Projekt zum ersten Mal besucht hatte und ich dort schon mit Gesang begrüßt wurde und 30 Kiddies gleichzeitig auf mich zustürmten und mich abknutschen, war ich Montag nun zum ersten Mal so richtig im Projekt.
Da ich momentan vormittags noch Sprachkurs habe werde ich erstmal nur nachmittags dort arbeiten und dann in 2 Wochen einen kompletten Tag in der Creche (Vorschule) miterleben können.
In der Vorschule "Lar Frei Aurelio Stulzer" kommen in 4 Gruppen ca. 100 Kinder im Alter von 2-5 unter. Von 7 Uhr morgens bis 17Uhr abends lernen sie dort etwas schreiben, lesen & rechnen. Außerdem wird viel gespielt, gebastelt, gesungen und getanzt wie in einem normalen Kindergarten.
Während bei uns im Kindergarten dort einer Fußball spielt und dort jemand spielt und ein anderer bastelt, machen hier alle zusammen das gleiche. Der Tag ist aufgeteilt in viele kleine Unterrrichts-, Spiel-, und Basteleinheiten.
Desweiteren bekommen die Kinder hier Frühstück, Mittagessen und einen Nachmittagssnack um eine ausgewogene Ernährung sicherstellen zu können, weil viele Kinder diese leider nicht zuhause erfahren können.
Was mich überrascht hat ist, dass die Kinder hier sogar geduscht werden und alle nach jeder Mahlzeit gemeinsam Zähneputzen gehen, was erstaunlich strukturiert abläuft.
Einmal die Woche kommt sogar ein ehrenamtlicher Kinderarzt und ein Zahnarzt vorbei.


Montag fuhr ich zuerst zusammen mit meinen Arbeitscollegen zur Kirche um die ganzen Essensspenden für die Creche einzuladen. Berge von Reis, Feijao, Mehl und Zucker. Zurück ging es dann auf der Ladefläche des Trucks mitten durch die Stadt, als dann aber die Polizei kam mussten wir doch schnell abspringen, da sowas in der Stadt dann anscheinend doch nicht so üblich ist wie auf dem Land.
Später war ich noch bei den Kindern und habe an diesem ersten Tag wahrscheinlich mehr von ihnen gelernt als sie von mir. Wie selbstverständlich haben sie nach meiner Hand gegriffen, mich rumgeführt und versucht mir portugiesische Vokabeln beizubringen, indem sie z.B auf einen Tisch gezeigt haben und "Mesa" riefen.

Gestern kam ich genau passend zum Ende des Mittagsschlafes der Kinder an. Alle schlafen auf kleinen Matrazen, gemeinsam in einem großen Raum der Creche. Zuckersüß. Bilder folgen noch :)
Dann schnappt sich jedes Kind seine Matraze und räumt sie weg.
Nachdem alle halbwegs wach waren ging es in die Klassen, dort zeichnete und schnitt ich für die Kinder kleine Seesterne und Fischen aus die sie dann selbst gestalten können.
Dann gab ich etwas Englischunterricht mit Bilderkarten. Ich zeigte ihnen ein Bild und alle riefen gleichzeitig das portugiesische Wort, dann sagte ich ihnen das englische Wort und sie plapperten es direkt nach. Nach dieser kleinen Unterrichtseinheit, hatte ich aber eher das Gefühl das die Kleinen mich unterrichtet haben und nicht ich sie.
Aber das ist ja auch der Sinn dieses entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes, sich gegenseitig zu helfen,voneinander zu lernen um dieses Wissen weiterzutragen.

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